„Begegnungen“ - ein Deutsch-Türkischer Kulturabend
01.12..2012 Einlass: 19:00 Uhr Beginn: 19:30 Uhr
Stadtteilzentrum Biebrich Bunsenstraße 6, 65203 Wiesbaden
Der deutsch-türkische Kulturabend im Stadtteilzentrum Biebrich bietet Begegnungen der besonderen Art. Denn fern ab von deutschen und türkischen Zuschreibungen, Bildern und Vorurteilen werden eine unterhaltsame
Lesung eines deutsch-türkischer Autors,
türkische Volksmusik und Gaumengenüsse pur geboten.

Veranstalter: Interkulturelles Forum Wiesbaden e.V. in Kooperation mit dem Stadtteilzentrum Biebrich (Anmeldung erforderlich unter Tel.: 0611-319175) + Amt für Soziale Arbeit



"Holt die Wäsche rein, die Zigeuner kommen"
02.12.2012 20:00 Uhr
FIlmvorführung Deutschland 2012 - ca. 60 Min. - Dokumentation von Corinna Schappert
Caligari Filmbühne - Marktplatz 9 - 65183 Wiesbaden 

Corinna Schappert hat im Rahmen ihrer Bachelor-Arbeit drei Roma in Düsseldorf filmisch begleitet — ein Flüchtlingsmädchen aus Südserbien, das mit seiner Familie abgeschoben werden sollte, einen Gastarbeiter aus dem Kosovo und eine EU-Migrantin aus Rumänien. Herausgekommen sind drei völlig unterschiedliche Lebensgeschichten, die vom Mut des Aufbruchs, der Verzweiflung und der Hoffnung auf ein besseres Leben berichten. Allen gemeinsam ist die alltägliche Erfahrung von Ausgrenzung, Ablehnung, Rassismus.

Im Anschluss an den Film gibt es die Möglichkeit zum Gespräch. Zu Gast: Corinna Schappert (angefragt) und ein Vertreter des Landesverbandes der Sinti und Roma. Moderation: Axel Ulrich

Veranstalter: Kulturamt Wiesbaden, Caligari FilmBühne in Kooperation mit dem Trägerkreis „WIR in Wiesbaden“



Pop – Politik – Provokation!
Das Spiel mit dem Feuer in der Jugend- und Popkultur
03.12.2012 20:00 Uhr
Bonhoefferhaus, Fritz-Kalle-Straße 38-40, 65187 Wiesbaden 
Nazis und Naziästhetik sind Pop geworden. In Filmen und Computerspielen tauchen sie auf, aber auch in Musikvideoclips und der Selbstdarstellung von Popmusikern von K.I.Z. bis Marilyn Manson. Wie nehmen wir solche Medienbilder wahr? Ist noch ein Bezug zum historischen und politischen Hintergrund vorhanden?

Und auf der Seite des Publikums: Was machen diese Inszenierungen mit dem Publikum? Sind wir als Konsumierende noch in der Lage, die Zeichen zu lesen und einzuordnen? Was vermittelt uns diese populärkulturelle Präsentation von Symbolen und Stereotypen?

Der Workshop „Pop – Politik – Provokation“ wird gemeinsam Beispiele aus der Jugend- und Popkultur sichten und diskutieren. Die Teilnehmenden sind aufgefordert, selbst Beispiele mitzubringen, die sie mit den Anwesenden näher betrachten möchten.

Ziel des Workshops ist es, eine kritische Haltung zum Umgang mit dem Politischen im Alltag zu fördern. Zugleich soll es um die Frage gehen, was reizvoll ist an der ungebrochenen Präsenz von Nazi-Bildwelten in der Popkultur. Wie geht die jugendliche Zielgruppe mit diesen Bildern um? Was interessiert sie daran und was nicht?

Dr. Marcus Stiglegger, Kultur- und Filmwissenschaftler der Universität Siegen, hat sich in seinem Buch ‚Nazi Chic. Faschistische Ästhetik in der populären Kultur’ (2011) intensiv mit dem provokativen Potenzial von Popkultur beschäftigt und wird die Veranstaltung inhaltlich leiten.

Veranstalter: Jugendinitiative Spiegelbild des Aktiven Museums Spiegelgasse + Evangelisches Stadtjugendpfarramt Wiesbaden



Free2choose democracy - Filmvorführung & Diskussion
04.12.2012
Diese Veranstaltung richtet sich an die PoWi-Oberstufenkurse der Leibnizschule
Was bedeutet Demokratie für dich?

Diese und andere Fragen zum Thema Demokratie haben wir vielen unterschiedlichen Menschen auf dem Folkore Festival 2012 gestellt und ihre Antworten mit Videokameras festgehalten. Wir bewegten die Menschen dazu, sich mit der heutigen und zukünftigen Demokratie auseinanderzusetzen und ihre eigene Rolle darin zu beleuchten. Ist Demokratie selbstverständlich? Müssen sich alle an der Demokratie beteiligen, damit sie funktioniert? So unterschiedlich wie die Menschen, die wir fragten, waren auch ihre Antworten. In unserem Film zeigt sich das breite Spektrum von Pessimismus und Optimismus, Resignation und Hoffnung.

Für die Filmpremiere wählten wir unsere ehemalige Schule aus um den Dokumentarfilm als Anstoß für eine anschließende Diskussionsrunde mit Oberstufenkursen zu nutzen.

Danach wird der Film auch im Internet zu sehen sein. Wir möchten damit so viele wie möglich erreichen und zum Nachdenken und Diskutieren anregen.

Wir freuen uns auf euch!

Eure Filmemacher_innen Lea, Yasmin, Tamara, Dalia, Fabian, Tina und Christian

Veranstalter: Jugendinitiative Spiegelbild



Das System NSU
Kein 10. Opfer! – Rechtsterror und die Rolle des Staates

05.12.2012 19:00 Uhr
Kulturpalast Wiesbaden, Saalgasse 36, 65183 wiesbaden

Die politischen Ziele von Neonazis sind in ihrem Kern immer verbunden mit Gewalt, Terror, Mord und Vernichtung.

Die Antwort darauf, warum die Neonazigruppe „Nationalsozialistischer Untergrund“ (NSU) den Weg in den bewaffneten Untergrund genommen hat, führt unter anderem in ihren geistigen und aktionistischen Erfahrungsraum in den 1990er Jahren. Dass die staatlichen Behörden die Existenz dieser terroristischen Gruppierung jahrelang nicht aufgedeckt – teilweise sogar gedeckt – haben, liegt schließlich auch in der unzureichenden behördlichen Analyse dessen, was eine neonationalsozialistische Bewegung und ihr gewalttätiges Potenzial ausmacht.

Der Vortrag wird sowohl den historischen als auch den aktuellen politischen Kontext des „Rechtsterrorismus“ beleuchten, dessen inhaltliche Entwicklungslinien aufzeigen und versuchen, auf einige der vielen offenen Fragen rund um den Komplex „NSU“ Antworten zu geben. Die Rolle der Geheimdienste und anderer staatlicher Behörden sowie die Berichterstattung der Medien werden insbesondere Themen des Abends sein.

Die Referent_innen sind Mitarbeiter_innen des apabiz Berlin (Antifaschistisches Pressearchiv und Bildungszentrum e.V.) und haben diesen Vortrag in Kooperation mit anderen antifaschistischen Projekten erarbeitet.
Veranstalter: Jugendinitiative Spiegelbild + Kulturpalast-Wiesbaden


Die Ehre der Männer - Mann oder Memme?!
06.12.2012 16:00 bis 20:00 Uhr
FIlmvorführung Deutschland 2012 - ca. 60 Min. - Dokumentation von Corinna Schappert
Bürgerhaus Wiesbaden Sonnenberg, Kaisersaal - König-Adolf-Straße 6 - 65191 Wiesbaden

Viele Familien mit Migrationshintergrund leben bereits in der 4. Generation in Deutschland. Auch ohne mit ihren kulturellen Traditionen zu brechen, fühlen sich heute viele der einst immigrierten Menschen in Deutschland zu Hause und haben sich einbürgern lassen.

Jedoch assoziiert man mit zugewanderten Menschen, insbesondere mit jungen Männern, oftmals noch immer negativ besetzte Eindrücke wie mangelnde Sprachkenntnis und verminderte Integrationsbereitschaft.

Deswegen beschäftigt sich diese Fachveranstaltung mit der geschlechtsspezifischen Sicht auf Jungen und Männer mit Migrationshintergrund im Kontext der Integration.

In einem Fachgespräch mit Kazim Erdogan, einem türkischen Psychologen und Soziologen aus Berlin-Neukölln, wollen wir erfahren, welche Zusammenhänge bei der „Kultur der Ehre“ mit den traditionellen und religiösen Strukturen der Herkunftsländer bestehen.

Erschwert die „Ehre der Männer“ vielleicht die Integrationsarbeit? Und wenn ja – warum? Was gibt es für Möglichkeiten, derartige Strukturen aufzubrechen, ohne das Gefühl zu vermitteln, die Menschen ihrer Kultur berauben zu wollen?

Wie können Ängste abgebaut und Wege zur Hilfe und somit aus der gefühlten Ausgrenzung/ Isolation aufgezeigt und ausgebaut werden, ohne dass bei Männern bestimmter Herkunftsländer ein Gefühl des Ehrverlusts entsteht?

Veranstalter: Polizeipräsidium Westhessen + Ausländerbeirat Wiesbaden + Amt für Zuwanderung und Integration – Integrationsabteilung + Netzwerk gegen Gewalt


„Ende gut, alles gut?“
Öffentliche Abschlussveranstaltung zum Projekt „WIR in Wiesbaden 2012“ in Kooperation mit dem Staatstheater Wiesbaden
07.12.2012 Einlass: 18:30 Uhr Beginn: 19:00 Uhr
Eintritt: 7 Euro
Theateraufführung 
SCHERBENPARK  13+ Nach Alina Bronsky
Kreativfabrik, Murnaustraße 2, 65189 Wiesbaden 

Über dreißig Veranstaltungen zu „WIR in Wiesbaden“ liegen nun hinter uns. Und damit viel Stoff zum Nachdenken, zum Vernetzen und für den gemeinsamen Austausch. Zeit, diese Veranstaltungsreihe noch einmal Revue passieren und es uns in gemütlicher Atmosphäre gut gehen zu lassen.
Aber auch inhaltlich möchten wir uns zum Abschluss noch einmal etwas Gutes gönnen, zu dem wir die Akteure von „WIR in Wiesbaden“, aber auch jede_n weitere/n Interessierte/n herzlich einladen:
Wir freuen uns über die Kooperation mit dem „Jungen Staatstheater Wiesbaden“ und dem Stück „Scherbenpark“ nach Alina Bronsky mit Carolin Freund. Das einstündige Stück basiert auf dem gleichnamigen Debütroman der jungen Autorin Alina Bronsky, der eine ausgezeichnete Milieustudie der Parallelgesellschaften in den Trabantenstädten unserer Metropolen ist. Im Vordergrund stehen Saschas Assimilations- und Gewalterfahrungen und ein traumatisches Ereignis, das ihr Leben nachhaltig prägt. Das Stück handelt aber auch vom Erwachsenwerden und dem häufig damit verbundenem Gefühl von Einsamkeit und Nicht-Zugehörigkeit, wofür man „kein Immigrant sein muss“ (Bronsky).

„Manchmal denke ich, ich bin die einzige in unserem Viertel, die noch vernünftige Träume hat. Ich habe zwei, und für keinen brauche ich mich zu schämen. Ich will Vadim töten. Und ich will ein Buch über meine Mutter schreiben.“
Die 17-jährige Sascha Naimann wohnt gemeinsam mit ihren beiden jüngeren Geschwistern und ihrer Stieftante Maria in einer Hochhaussiedlung am Rande Frankfurts. Scherbenpark heißt diese Siedlung, die von den meisten einfach nur „Russenghetto“ genannt wird. Hier wohnen hauptsächlich russische Spätaussiedler, die häufig im Mikrokosmos ihrer Hochhäuser ein perspektivloses Leben am Rande der Gesellschaft fristen. Den meisten fehlen die Sprachkenntnisse, um in ihrer neuen Heimat Fuß zu fassen, und einige driften in die Kriminalität ab. Doch Sascha ist anders: Sie ist wütend und hochintelligent, gewitzt und schlagfertig. Und weil sie fließend Deutsch spricht, obwohl sie erst mit 12 Jahren von Moskau nach Frankfurt gezogen ist, und damit „die Schule ein bisschen Integration proben kann“, ist sie wohl auch die einzige aus dem Viertel, die auf ein deutsches Elitegymnasium geht. Doch vor allem hat Sascha zwei große Träume: Sie möchte ein Buch über ihre Mutter schreiben und sie möchte einen gewissen Vadim töten. Nach und nach erfährt der Zuschauer, was mit der Mutter geschehen ist und wer dieser verhasste Vadim ist.

Veranstalter: Trägerkreis „WIR in Wiesbaden“ in Kooperation mit dem Jungen Staatstheater + Kreativfabrik